Abstract:
In der vorliegenden Magisterarbeit wird die Selbstverwirklichung von zwei weiblichen Hauptfiguren in zwei Romanen untersucht, deren Autorinnen unterschiedlicher gesellschaftlicher Stande sind. Es sind deutsche Frauenromane des 19 . Jahrhunderts, namlich Grafin Faustine von Ida Hahn-Hahn und Aus dem Leden einer Frau von Louise Aston. Untersucht wird, wie und unter welchen Umstanden die Selbstverwirklichung beider Frauenfiguren stattfindet, in welchem MaBe die damalige Gesellschaft Einfluss auf beide Autorinnen hat und inwiefern die jeweilige Biographie der Autorin mogliche Parallelen zur Hauptfigur des Romans darstellt. Aus der Untersuchung geht hervor, dass Selbstverwirklichung je nach der sozialen Schicht, den verschiedenen Erlebnissen, dem individuellen Charakter und den Moglichkeiten der Hauptfiguren unterschiedlich verlauft. Diese Selbstverwirklichung von Frauen impliziert, dass auch Frauen, wie Manner, das Recht und die Fahigkeit besitzen, sich in bestimmter Weise zu entwickeIn und dass sie als Menschen gleichberechtigt behandelt werden sollen. Neben den Ideen der Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann, die durch die Handlung der Romane und AuBerungen der Hauptfiguren ausgedruckt werden, findet sich der Aspekt der Selbstverwirklichung auch darin, dass die Autorinnen, wie Manner. ein eigenes literarisches Wirkungsfeld erobern und als Berufsstellerinnen eine selbstandige Rolle im eigenen Leben einnehmen.