Abstract:
Die Arbeit hat das Ziel, herauszufinden, ob und inwieweit der gesellschaftliche Wandel nach dem zweiten Weltkrieg und speziell die Individualisierungstendenzen in der Gesellschaft das Freizeitverhalten der deutschen Jugend beeinflusst haben. Besonders interessiert die Entwicklung der medienorientierten Freizeitgestaltungen, die sowohl Indikator als auch Vermittler des Individualisierungsprozesses sind. Um dies zu untersuchen, werden ausgewahlte Printmedien ausgewertet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Dokumentation empirischer Untersuchungen (wie z. B. die Shell-Studien von 1966, 1992, 1997, 2000, Opaschowski, 1996a), die intepretiert und verglichen werden. Betrachtet man die Ergebnisse der Untersuchungen, kann man feststellen, dass sich das Freizeitverhalten von Jugendlichen verandert hat. Traditionelle Freizeitaktivitaten existieren zwar weiter, werden aber durch den Individualisierungprozess stark beeinflusst. Fur diese Veranderung tragen die Medien eine gross Verantwortung, zum einen, weil medienbezogene Freizitaktivitaten wie Fernsehen und Musik horen eine immer grossre Rolle in der Freizeit spielen, zum anderen, weil Medien in die gesamte Freizeitgestaltung integriert sind. Dadurch, dass die Medien die individualistischen Lebensformen vermitteln kann man sagen, dass der Individualisierungsprozess sich in ung durch die Freizeitaktivitaten verbreitet und verstarkt.